Die Coronakrise stellt uns alle vor nie dagewesene Herausforderungen. Weil die Weltwirtschaft gerade einen plötzlichen Absturz erlebt wie selten zuvor, drohen Modelle zur Vorhersage von Unternehmenszahlen, wie z. B. Umsätze oder Produktionszahlen, zu versagen. Wir listen Ideen für kurz- und mittelfristige Maßnahmen auf, mit denen Sie Ihre Vorhersagemodelle der Pandemiesituation anpassen und wieder stabilisieren können.
Der Coronavirus ist aktuell das Thema Nummer eins in Europa. Statistiken jeglicher Art und Aufbereitung über den Verlauf der Fallzahlen sowie der Sterberaten in diversen Ländern kennt kaum jemand nicht. Wir alle sind ein Stück weit zu (Hobby-)Statistikern geworden und prognostizieren, bei welchen Maßnahmen unserer Regierungen und entsprechender Kooperation der Bürger der Fallzahlenverlauf wohl wie steil sein wird und ob unser Gesundheitssystem dem gewachsen ist. All diese Zahlen betreffen eine große Grundgesamtheit an Personen oder große Personengruppen. Sie betreffen uns alle.
So ist uns allen auch bewusst, dass die Wirtschaft gerade einen Absturz erlebt, wie selten zuvor. Noch dazu kommt er plötzlich, so wie uns eben die ganze Coronapandemie plötzlich getroffen hat. Trotzdem ist jedes einzelne Geschäft und jedes einzelne Unternehmen immer etwas unterschiedlich von der Coronakrise betroffen. Es gibt einige wenige, die zumindest rein finanziell (vorläufig) davon profitieren. Längerfristig steht auch das in den Sternen, denn keiner weiß genau, wie es nach der Krise weitergeht. Wie wirken sich welches Einzelschicksal oder unser aller Zusammenleben auf das einzelne Unternehmen aus? Inwiefern findet sogar ein Umdenken im großen Stil statt? Fakt aber ist, auf einen sehr großen Anteil an Unternehmen hat die Coronakrise leichte bis fatale Auswirkungen. Auf diese möchten wir uns in diesem Artikel konzentrieren.
Alle Unternehmen planen in irgendeiner Weise. Sie haben monatliche fixe Ausgaben wie Miete und weitere Verbindlichkeiten, haben Produktionsanlagen einer gewissen Kapazität und sie haben Mitarbeiter eingestellt, die sie gerne weiter beschäftigen möchten. Sie alle haben sich auf einen gewissen monatlichen Umsatz eingestellt, der ihr Geschäft zumindest am Leben halten soll und bestenfalls noch Gewinne abwirft. Für viele Unternehmen ist Planung – etwa Produktions-, Einkaufs- oder Finanzplanung – so essenziell, dass dies ein regelmäßiger, systematischer Prozess ist, vielleicht sogar vollständig maschinenbasiert/automatisiert, etwa über eine Planungsmöglichkeit im ERP-System oder ein separates Vorhersagetool.
Die Vorhersagen solcher automatisierter Planungstools werden wie wir alle wahrscheinlich von der Coronakrise überrascht worden sein. Denn in der Regel beruhen mathematische Vorhersagemethoden mindestens mal teilweise, oft sogar vollständig auf den historischen Zahlen des Unternehmens. Die letzte Pandemie liegt so lange zurück, dass historische Unternehmenszahlen derartige Informationen sicher nicht in sich tragen.
Jetzt aber wird sich die Pandemie in den Unternehmenszahlen bemerkbar machen. So ist zu erwarten, dass die aktive Stilllegung des gesellschaftlichen Lebens als Reaktion auf die Pandemie eine Wirkung auf die Unternehmenszahlen ausübt, die nur wenige Wochen oder sogar Tage vorher noch nicht absehbar war. In China war dieser negative Effekt vermutlich ab Januar sichtbar. Europa folgte größtenteils ab Februar.
Die Produktions- oder Finanzzahlen der nächsten Zeit vorherzusagen ist eine Herausforderung. Besonders, weil sie stark von politischen Entscheidungen abhängig sein werden, die in der aktuellen Situation oft von heute auf morgen getroffen werden und schnelle Auswirkungen nach sich ziehen. Die andere Herausforderung wird sein: Wie ist mit der Krise umzugehen, wenn sie einmal weitestgehend überstanden ist und wieder einigermaßen Normalbetrieb herrscht? Die Unternehmenszahlen aus Krisenzeiten werden sich noch lange in den Historien der Zeitreihen bemerkbar machen. Viele der Wirtschaftsindikatoren, die gerne in Vorhersagemodelle integriert werden, zeigen ein genauso ungewöhnliches Verhalten wie fast die ganze restliche von Corona betroffene Welt auch. Wie ist damit umzugehen? Was können wir jetzt akut und was können wir mittelfristig für unsere Vorhersagen machen, damit sie weiterhin von guter Qualität sind und ihren Zweck erfüllen, die Planer/Einkäufer/Controller unterstützen und sie entlasten. Hier kommen ein paar Ideen.
Disruptive Ereignisse stellen auch Ihre Daten vor eine Herausforderung? Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wie damit im Forecasting umgegangen werden kann:
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