Die neuartige Situation durch das Coronavirus bringt viele Herausforderungen mit sich. Der Hackathon #EUvsVirus, welcher am letzten April-Wochenende stattfand, versuchte dem zu begegnen, indem er über zwei Tage kreative Leute aus unterschiedlichen Bereichen zusammenbrachte, um neue Ideen und Lösungen zu schaffen. Lesen Sie im Folgenden über die Eindrücke, die zwei prognostica-Mitarbeiter im Hackathon gesammelt haben.
Wie schon im letzten Blogbeitrag beschrieben, bringt das Coronavirus viele Probleme in großer Vielfalt für jeden von uns mit sich. Diese Probleme reichen von kleinen Herausforderungen im Alltag einzelner Menschen bis hin zu existenz- und lebensbedrohenden Folgen. Umso wichtiger ist es, viele kreative und neue Ideen für Lösungen in dieser schweren Zeit zu finden. Dieses Ziel hat sich auch der EUvsVirus-Hackathon auf die Fahne geschrieben. Dabei handelt es sich um ein europaweites Projekt, bei welchem über 20.000 Teilnehmer am letzten April-Wochenende auf das schöne Wetter verzichteten, und stattdessen mit mehr als 2.000 eingereichten Lösungen einen Beitrag gegen das Coronavirus leisteten. Und wer bei der Bezeichnung Hackathon nur an Programmierer denkt, wird eines Besseren belehrt. Die Teilnehmer hatten einen bunten beruflichen Hintergrund, doch alle verband die Freude an der Entwicklung neuer Ideen.
Auch zwei Mitarbeiter von prognostica nahmen als Teil eines größeren Teams am EUvsVirus-Hackathon teil. Freitagabend galt es zunächst die teilweise noch unbekannten Teamkollegen kennenzulernen. Natürlich alles digital, was durch die derzeitige Homeoffice-Situation allerdings schon ganz normal war. Und dann hieß es auch schon sich an die Arbeit zu machen. Durch die starke zeitliche Restriktion war das Wochenende eng getaktet. Bis 21.00 Uhr am Freitagabend musste pro Team eine Projektidee für die nächsten Tage mit einer ersten kurzen Beschreibung eingereicht werden.
Nach dem Sammeln und Diskutieren verschiedener Ideen nahm unser Projekt langsam Gestalt an. Eine genaue Beschreibung unseres Vorgehens, u.a. in Form eines Videos, finden Sie hier. Die Pharmaindustrie ist derzeit mit einem großen Problem konfrontiert. Durch die Vielzahl an laufenden klinischen Studien (aktuell mehr als 900) ist es sehr schwer, sich täglich den Überblick über den Status und die Ergebnisse dieser Studien zu verschaffen, um mögliche, vielversprechende Medikamente zu identifizieren. Würde ein passendes Medikament gefunden, tun sich weitere Herausforderungen auf. Die Produktion muss schnellstmöglich anlaufen, denn hier lautet die Devise “gesparte Zeit rettet Leben”. Das heißt, dass eine zu dem Medikament passende pharmazeutische Wertschöpfungskette aufgebaut und konfiguriert werden muss. Dies wird durch den Umstand erschwert, dass einige essentielle Glieder dieser Wertschöpfungskette durch die neuen Exportrestriktionen verschiedener Länder ausfallen. Also wollten wir als Team an der Konzeptionierung eines digitalen Ökosystems arbeiten, an dem alle Akteure der pharmazeutischen Wertschöpfungskette als Teil einer einheitlichen Datenplattform teilnehmen können. Diese Plattform soll vielfältige Dienste zur Verfügung stellen, angefangen von Tools, die eine effektive Darstellung und Analyse zu dem Stadium laufender klinischer Studien geben und potentielle Medikamente filtern, bis hin zum Auffinden von möglichen chemischen Bestandteilen und Synthesewegen dieser Medikamente. Zudem soll die Plattform die Vernetzung von Chemie- und Pharmaproduzenten bewirken, um effektive und störungssichere Wertschöpfungsketten zu gewährleisten.
Die anschließenden Tage wurde, trotz besten Wetters, mit Eifer am Projekt getüftelt. Während ein Teil des Teams sich um die weitere Ausarbeitung der Konzepte kümmerte, wurde von anderen die erste Aufbereitung und Analyse der Daten zu den klinischen Studien betrieben. Außerdem galt es am Sonntag die Ergebnisse zu Papier zu bringen, die Analysen und Konzepte mit einem Mockup-Dashboard darzustellen und am späten Abend noch einen zweiminütigen Video-Pitch zu erstellen. Durch die Vielfalt der Aufgaben gab es für alle Teammitglieder interessante Herausforderungen und es wurden viele neue Erfahrungen gemacht (von der Zusammenarbeit auf unterschiedlichen digitalen Plattformen über Exploration neuer Themengebiete bis hin zu spontanen Videodrehs).
Letztlich bleibt festzustellen, dass es erstaunlich ist, wie durch intensive Zusammenarbeit in so kurzer Zeit doch schon sehr umfangreiche Projekte umgesetzt werden können. Es sind dabei eine Vielzahl an innovativen Ideen und Projekten entstanden (Beispiele) , von welchen hoffentlich viele weiter verfolgt werden und damit einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der Coronakrise leisten. Am 30. April gab es eine Siegerehrung, bei der die besten Ideen aus verschiedenen Kategorien mit einer Förderung belohnt werden. Leider wurde das Projekt nicht zum Sieger der Kategorie “Business Continuity” gewählt, doch sind wir alle gespannt, in welche Richtung sich das Projekt zukünftig entwickeln wird.
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